Optometrie

Sehfunktionen & Visuelle Wahrnehmung

Eine Sehstörung und das Tragen einer Brille wird gemeinhin damit gleichgesetzt, dass die betreffende Person auf einem oder beiden Augen nicht „scharf“ sehen kann. „Gut Sehen“ ist jedoch ein komplexes Zusammenspiel aller beteiligter Komponenten: 

Visuelle Wahrnehmung

Die visuelle Wahrnehmung ist das Ergebnis des Zusammenwirkens aller beteiligten Sehfunktionen. Nur wenn alle Einzelfunktionen optimal zusammenarbeiten ist „Gutes Sehen“ möglich! 

Augenbewegungen 

Die Augenmotorik ermöglicht uns, durch Blicksprünge und Folgebewegungen der Augen unsere Umwelt visuell zu erfassen. 

Ein Mangel im Bewegungsfluss der Augen oder auch eine schlechte Trefferquote bei Blicksprüngen sind oftmals die Ursache für Lese-Rechtschreib-Probleme bei Kindern. Liegt hier eine Störung vor, wird das Springen des Blicks beim Abschreiben von der Tafel zum Schreibheft zu einer Irrfahrt

Akkommodation (Scharfstellen)

Wie bei einem Fotoapparat ermöglicht das Scharfstellen (Fokussieren) unserer Augenlinse auf einen bestimmten Abstand erst ein scharfes Bild auf unserer Netzhaut. 

Das Scharfstellen und die Winkeleinstellung der Augen sind normalerweise gekoppelt. Je mehr die Sehachsen einen Winkel zueinander bilden, umso stärker fokussieren die Augen, und umgekehrt. 

Bei visuellen Wahrnehmungsstörungen im Kindesalter liegt oftmals eine Störung des Akkomodation- / Vergenzsystems vor.

Binokularfunktion

Über die Augen werden zwei unterschiedliche Netzhautbilder aufgenommen. Um daraus ein räumliches Bild im Gehirn zu erzeugen, kommt ein komplizierter Überkreuzungsmechanismus zum Einsatz. 

Die Sehnerven geben dabei die Netzhautbilder an die Sehrinde im Hinterhauptlappen des Gehirns – auch als visueller Kortex bezeichnet – weiter. Dort werden diese fusioniert und es entsteht ein räumliches Bild im Gehirn. 

Auch hier können Störungen auftreten, die zu vielfältigen Beschwerden führen können. 

Pupillenreaktion

Die Iris regelt den eintretenden Lichteinfall ins Auge.

Sie verändert sich  automatisch und unbewusst in Abhängigkeit von den vorherrschenden Lichtverhältnissen. 

Gesichtsfeld

Als Gesichtsfeld bezeichnet man den Bereich, in dem ein Mensch Gegenstände oder Bewegungen wahrnehmen kann, ohne Augen, Kopf oder Körper zu bewegen. 

Nebenstehend sehen Sie die Ansicht einer Straße mit normalem Gesichtsfeld – danach folgen unterschiedliche Ansichten mit eingeschränktem Gesichtsfeld.